Werde zum Retter & wähle
Notruf 112

Ausbildung bei der FF Genthin
Zur Seite der Stadt Genthin

Stadt Genthin

Besucher: 198213
Als Favorit hinzufügen   Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Gemeinsame Atemschutzausbildung der Ortsfeuerwehren der Stadt Genthin

20.11.2010 Genthin (asm)

 

Mit der Eingemeindung der Ortschaften Dretzel, Gladau,Paplitz und Tucheim in die Stadt Genthin am 01. Juli 2009 wuchs nicht nur die Einwohnerzahl, auch die Freiwillige Feuerwehr vergrößerte sich von bis dahin vier auf acht Ortsfeuerwehren.

 

Damit stehen jetzt rund um die Uhr rund 180 Feuerwehrfrauen- und männer für den Schutz ihrer knapp 16000 Mitbürger ehrenamtlich  ein. Dazu verfügen sie über 25 Einsatzfahrzeuge, beginnend über verschiedene Löschfahrzeuge bis hin zur Drehleiter. Der materielle Wert dieser umfangreichen Fahrzeugtechnik beläuft sich auf über 2,6 Millionen Euro.

 

Ein Schwerpunkt in der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Genthin ist neben der fachlich versierten Abarbeitung aller Einsätze eine qualifizierte Aus- und Fortbildung.

Ein Thema, welches seit 2009 kontinuierlich trainiert wird, ist der Atemschutzeinsatz. Dazu wurden bereits mehrere sogenannte Komplexausbildungen an einem Samstag durchgeführt.

 

AS-AusbildungAS-Ausbildung

Linkes Bild: Dieses Kriechhindernis in Form eines Käfigs, gefertigt aus Holzpaletten, erforderte Geschicklichkeit. Schnell hat man sich in den Leinen verfangen und musste isch daraus befreien.

Rechtes Bild: Marcel Otto (links) und Tobias Jeserick erläutern den richtige  Umgang mit einem sogenannten „Rettungs-Pressluftatmer“ zur Sicherstellung der Atemluftversorgung eines verunfallten Atemschutzgeräteträgers.

 

Die Wichtigkeit dieses Ausbildungsthemas liegt auch darin begründet, dass seit dem Jahr 1991 bei Brandeinsätzen unter Atemschutz bundesweit 316 Feuerwehrangehörige zum Teil schwer verletzt wurden und achzehn Einsatzkräfte, nahezu ausschließlich aus freiwilligen Feuerwehren, ums Leben kamen.

Wenn die Feuerwehren zu einem Brand gerufen werden, müssen sich die Feuerwehrleute gerade bei der Brandbekämpfung in Gebäuden vor den giftigen Rauchgasen schützen. Dazu tragen sie eine spezielle Atemschutzausrüstung, bestehend aus einem mit unter 300 bar Druck mit 1800 Liter Atemluft gefüllten Pressluftatemgerät und einer Atemschutzmaske.

Ihrer Aufgabe entsprechend werden diese gesondert ausgebildeten Feuerwehrleute als Atemschutzgeräteträger bezeichnet.

Allein der Pressluftatmer hat ein Gewicht von rund 16 Kilogramm, dazu kommen noch weitere Ausrüstungsgegenstände und das Gewicht der Flammenschutzkleidung, so dass neben der zu leistenden körperlichen Anstrengung noch ein zu bewältigendes Zusatzgewicht eine große körperliche Herausforderung ist.

So werden die Atemschutzgeräteträger mit ca. 30 % ihres eigenen Körpergewichts zusätzlich belastet; in absolutem Gewicht ausgedrückt bedeutet dies, dass ca. 25 kg bis hin zu 50 kg Ausrüstung mitgeführt

werden müssen.

Allein in der Ortsfeuerwehr Genthin werden jährlich rund ein Drittel aller Brandeinsätze ,wie Keller- und Wohnungsbrände, unter Atemschutz durchgeführt

 

Da ist neben der sicheren Handhabung der Ausrüstung ein ständiges Training des richtigen Vorgehens unverzichtbar.

 

 

Ein Beitrag dazu war eine kürzlich an einem Samstag auf der Feuerwache Genthin durchgeführte erneute Komplexausbildung „Atemschutzeinsatz“.

21 Atemschutzgeräteträger, darunter die Kameradinnen Diana Wille aus Gladau und Manuela Paul aus Mützel, stellten sich in einer rund sechsstündigen einem anspruchsvollen Ausbildungsprogramm, bestehend aus Theorie und Praxis.

 

Logistisch wurde die Ausbildung durch die Feuerwehrtechnische Zentrale des Landkreises mit der Bereitstellung von  Atemschutztechnik unterstützt.

Im Mittelpunkt stand eine weitere Festigung des in den vorangegangenen Ausbildungsveranstaltungen erlangte Wissen und Können, wobei der Schwerpunkt auf das richtige Reagieren unter Stressbedingungen lag.

 

Nach der Eröffnung und Einweisung durch Stadtwehrleiter Achim Schmechtig begann unter Anleitung der Ausbilder Christian Frankowiak (Genthin), Christian Giese(Altenplathow),Tobias Jeserick (Tucheim), Tobias Kister (Mützel) sowie Marcel Otto und Georg Witt (alle Genthin) die praktische Ausbildung an drei Stationen.

 

Während zwei Stationen waren das überlegte und ruhige Handeln bei einem Atemschutznotfall beinhalteten, war in der neuen Fahrzeughalle auf einer Fläche von 275 m² eine Übungsaufgabe zu bewältigen, der es in sich hatte.

Mit abgedunkelten Sichtscheiben der Atemschutzmasken, was gleich „Nullsicht“ bedeutete, mussten  entlang einer verlegten Schlauchleitung gekrochen werden, wobei insgesamt sechs unterschiedliche Hindernisse zu überwinden waren.

So unter anderem ein Kriechkäfig, der mit einem Geflecht aus Holzstäben und Leinenenden versehen war. Dabei war Umsicht und Fingerspitzengefühl gefordert, um sich daraus zu befreien. Die Einspielung realer Hintergrundtöne von Brandeinsätzen ließen das Ganze wirklichkeitsnah empfinden.

AS-Ausbildung

Ausbilder Tobias Kister (Mützel) bewertet das Vorgehen der Kameraden Dirk Röber (Altenplathow) und Mario Strübing (Gladau)  beim Durchkriechen einer Röhre. Durch die blaue Folie auf den Atemschutzmasken sehen die Kameraden rein gar nichts.

 

Fazit der schweißtreibenden Ausbildung: Übung macht den Meister.  Mit der Erkenntnis, noch besser auf künftige Einsätze vorbereitet zu sein, ist bereits eine weitere Ausbildung dieser Art für das Frühjahr 2011 geplant.

Waldbrandgefahr

 

 

Warnstufe 2

 

 

[mehr]

Wetterwarnung

https://www.dwd.de/DWD/warnungen/warnapp_gemeinden/json/warnungen_gemeinde_map_de.png