Neuer Gerätewagen Logistik für die Genthiner Feuerwehr

Genthin (mv)

Unter dem Funkrufnamen „Florian Genthin 53“ versieht seit Freitag der neue Gerätewagen Logistik 1 (GW-L1) offiziell seinen Dienst in der Gemeindefeuerwehr der Stadt Genthin, stationiert ist das Fahrzeug im Gerätehaus der Ortswehr Genthin.

Genthins Bürgermeister Matthias Günther überreichte während einer Feierstunde im Rahmen der Jahreshauptversammlung symbolisch den Fahrzeugschlüssel an Genthins Ortswehrleiter Tobias Dürpisch.

Der neue Gerätewagen ersetzt einen 27 Jahre alten Mannschaftstransportwagen (MTW), welcher bisher für die Materialtransporte genutzt wurde. Geplant und ausgeschrieben wurde das neue Fahrzeug von den Gerätewarten Dirk Röber und Michael Voth.

Ein Iveco Daily 4x4 mit 180 PS, 8-Gang Wandlergetriebe und 7.000 kg zulässigem Gesamtgewicht dient dabei als Fahrgestell für den Kofferaufbau mit Ladebordwand. Aufgebaut wurde das Fahrzeug bei einem Karosseriebauunternehmen in Zerbst. Die elektrischen Arbeiten für die Sondersignal- und Funktechnik wurden von einer Schönebecker Firma ausgeführt.

Als Besonderheit verfügt der Kofferaufbau auf der Beifahrerseite über eine feste Kofferwand in Sandwichbauweise mit Seitentür und auf der Fahrerseite über eine Schiebe-Plane mit abklappbarer Bordwand. Dies ermöglicht zum einen den Zugang zum Koffer ohne die Ladebordwand öffnen zu müssen und zum anderen eine schnelle Be- und Entladung mit Flurförderfahrzeugen von der Seite.

Eine moderne Sondersignalanlage in LED Technik und LED Bänder im und am Aufbau sorgen für gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr und Ausleuchtung des Arbeitsbereiches. Je eine Kamera im Aufbau und am Heck verschafft dem Fahrer den nötigen Überblick über den rückwärtigen Bereich.

Zur Aufnahme diverser Beladung wurden parallel sieben Rollcontainer mit passender Ladungssicherungstechnik beschafft, wobei maximal fünf Rollcontainer auf dem Gerätewagen Platz finden. Die Ladebordwand schafft es bis zu 1.000 kg zu heben, die Nutzlast des Fahrzeuges beträgt 2.300 kg.

Eingesetzt werden wird das Fahrzeug vor allem dazu, Material zu oder von Einsatzstellen zu transportieren. Bisher mussten verschmutze Schläuche und verrußte Einsatzbekleidung teils in den Mannschaftskabinen der Löschfahrzeuge oder im Kofferraum des Mannschaftsbusses transportiert werden. Dreck und giftige Partikel wurden so von der Einsatzstelle ins Gerätehaus und teils auch mit nach Hause genommen, in Fachkreisen spricht man von einer Kontaminationsverschleppung.

Mit dem neuen Fahrzeug können die kontaminierten Materialien gesondert verpackt und in Rollwagen verstaut direkt zur Aufbereitung in die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) nach Burg verbracht werden. Ein mehrmaliges Umladen und damit mehrmaliger Kontakt werden vermieden, damit bildet das Fahrzeug den Grundstein für das Hygienekonzept.

Seinen ersten Einsatz hatte das Fahrzeug bereits vor der offiziellen Indienststellung bestritten. Beim Waldbrand in der Rathenower Heerstraße am vergangenen Dienstag konnte es bereits seine Geländetauglichkeit und Funktionalität unter Beweis stellen.